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Großer Schritt auf Washington zu
Simon Poelchau hat seine Zweifel, dass der Handelsstreit zwischen China und den USA mit dem G20-Deal wirklich beigelegt ist
War es das mit dem groß angekündigten Handelskrieg zwischen Washington und Peking, vor dem Ökonomen rund um die Welt warnten? Bleibt der nächste Abschwung aus, weil sich China und die USA auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires einigten, nicht mehr Öl ins Feuer zu gießen, und die chinesische Regierung jetzt ankündigte, die dort versprochenen Maßnahmen »sofort« umzusetzen?
In der Tat ist Peking mit dem Versprechen, erheblich mehr Waren aus den USA zu importieren, einen großen Schritt auf Washington zugegangen. Doch letztlich ist nicht das Reich der Mitte der Aggressor - China setzt als Exportnation auf freien Welthandel und nicht auf Strafzölle -, sondern US-Präsident Donald Trump löste den Handelsstreit erst aus.
Der braucht zwar einen Deal mit China, weil das US-Handelsdefizit sich trotz der Sonderzölle wieder erhöhte. Allein im Oktober überstieg der US-Import von Waren und Dienstleistungen den Export um 55,5 Milliarden Dollar. Mit 38,2 Milliarden Dollar entfiel der Löwenanteil des Defizits weiterhin auf die Handelsbeziehungen mit China.
Ob sich Trump letztlich an den Deal hält, bleibt ungewiss, weil bei ihm nur eine Sache gewiss ist: dass er schnell seine Meinung ändern kann.
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