- Politik
- Meerenge von Kertsch
Sturmwarnung für das Schwarze Meer
Der Russland-NATO-Konflikt spitzt sich weiter zu - Meerengen machen den Spielraum für politische Vernunft klein
Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig vor, an der Eskalation im Schwarzen Meer schuld zu sein. Russland moniert eine »Grenzverletzung«, die Ukraine erkennt eine russische »Aggression«. Bei alledem geht es beileibe nicht um einen alten ukrainischen Marineschlepper, den Russlands Grenzschutz aufbrachte, weil er unangemeldet die Straße von Kertsch passieren wollte. Das, so sagt die ukrainische Regierung, sei sein gutes Recht und beruft sich dabei nicht nur auf ein 2003 geschlossenes bilaterales Abkommen, sondern auf die internationale Seerechtskonvention, der beide Länder in den 1990er Jahren beigetreten sind. Russlands Regierung wiederum zieht nach der »Heimholung« der Krim im Jahr 2014 neue territoriale Grenzen und versucht, die erst im Mai eingeweihte Brücke über die Meerenge unter besonderen Schutz zu nehmen.
Die Seestraße von Kertsch ist die einzige Verbindung zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer. Nur über sie kann di...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.