Berufung zu Kanalanschluss-Urteil
Cottbus. Nach einem Cottbuser Urteil zu alten Kanalanschlüssen von Grundstücken muss sich das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg mit dem Fall befassen. Der Kläger legte Berufung gegen den Cottbuser Richterspruch ein, wie das OVG auf Anfrage mitteilte. Der Fall ist Teil der sogenannten Altanschließer-Problematik in Brandenburg. Seit Jahren gibt es viele Streitfälle um Beiträge, die Grundstücksbesitzer
rückwirkend für alte Kanalanschlüsse zahlen mussten. Das Bundesverfassungsgericht hatte 2015 geurteilt, dass die von Wasserverbänden erhobenen Beiträge für Anschlüsse, die bereits vor dem Jahr 2000 gelegt wurden, rechtswidrig seien. Anspruch auf Rückzahlung haben aber nur die Bürger, die innerhalb bestimmter Fristen Widerspruch gegen ihre Bescheide einlegten. Das Verwaltungsgericht Cottbus urteilte dann im Herbst in dem konkreten Fall, dass der Kläger seine Beiträge nicht zurückbekommt, weil er seinerzeit nicht widersprach. Das Urteil bildete nach Gerichtsangaben eine Leitentscheidung für annähernd 300 Fälle. Mit der Berufung versucht der Kläger nun zu erreichen, dass der bestandskräftige Beitragsbescheid doch noch aufgehoben wird. dpa/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.