Letzte Ausfahrt Europa

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verwirft häufig spanische Urteile - den Verurteilten nutzt das wenig

  • Ralf Streck, Pamplona
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Wenn man uns in einigen Jahren recht geben wird, ist es längst zu spät«, hallt es über den Platz in der baskischen Stadt Pamplona. In Iruña, so der baskische Name, haben sich zahllose Menschen versammelt. Ainara Urkijo verliest einen Brief von sieben Freunden aus ihrer Kleinstadt Altsasua, die zum Teil seit zwei Jahren in spanischen Gefängnissen sitzen. Auch die junge Frau wurde wegen der Rangelei mit zwei Zivilgardisten erstinstanzlich am Nationalen Gerichtshof in Madrid verurteilt. Aitanara, die einzige angeklagte Frau, erhielt Haftverschonung und mit zwei Jahren eine geringere Strafe. Ihre Freunde bekamen zwischen neun und zwölf Jahre aufgebraten und es könnte noch dicker kommen.

Wie die Gefangenen und ihre Angehörigen verlieren immer mehr Menschen wegen Justizskandalen die Hoffnung in die Justiz. Es ist kein Zufall, dass am Montag Richter und Staatsanwälte nicht nur für mehr Lohn und bessere Ausstattung der Gerichte gestreikt habe...


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