Neuer Missbrauchsvorwurf
Steckten pädophile Kirchenleute in Hildesheim unter einer Decke?
Ehrfürchtig bekreuzigten sich fromme Gläubige, wenn er segnend an ihnen vorüberschritt auf seinem Weg vom bischöflichen Palais zu den weit geöffneten Bronzetüren des Hildesheimer Domes. Personifizierte klerikale Würde zog mit ihm zum sechsstimmigen Geläut in die Kathedrale. Wer Bischof Heinrich Maria Janssen so von 1957 bis 1982 erlebte, gewann den Eindruck: Hier kommt die Katholische Kirche selbst. Ihr fügt der einstige Oberhirte des fast ganz Niedersachsen umfassenden Bistums jetzt womöglich durch sexuelles Vergehen posthum erheblichen Schaden zu.
Denn ein erneuter Missbrauchvorwurf gegen den 1988 verstorbenen Bischof dürfte die Kirche Roms weiter in Misskredit bringen, deren Image durch übergriffige Geistliche ohnehin arg ramponiert ist. Vor wenigen Tagen hatte sich ein ehemaliger Messdiener beim Bistum gemeldet und berichtet: Ende der 1950er-Jahre habe er in Hildesheim im katholischen Kinderheim »Bernwardshof« gelebt und im Zusammen...
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