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Vor der Wahl
Alexander Isele über den Wahlausgang in den USA
Seit Jahren ist die demokratische Abgeordnete Nancy Pelosi eine Lieblingsgegnerin von Präsident Donald Trump. Selbst dessen Sprecherin war überrascht, dass der Präsident Pelosi anrief, um ihr zum Erfolg der Demokraten im Abgeordnetenhaus zu gratulieren - wobei er sie zu überparteilicher Zusammenarbeit aufforderte. Auf die ist Trump nun angewiesen; der Verlust des Hauses macht es dem Präsidenten viel schwerer, seine Versprechen einzuhalten.
Schon am Tag der Wahl ist Trump wieder im Wahlkampfmodus für den nächsten Urnengang. Bereits als er über eine republikanische Mehrheit in beiden Kammern verfügte, machte er die Demokraten verantwortlich, wenn er keine Mehrheiten zustande brachte. Mit der Aufforderung an die Demokraten zur überparteilichen Zusammenarbeit schafft er sich einen Sündenbock, dem er die Schuld am zu erwartenden Stillstand zuschieben wird.
Die Wahlen haben gezeigt, dass die republikanische Basis weiterhin fest zu Trump steht. Republikaner, die voll und ganz auf Trump-Linie waren, konnten Erfolge feiern. Zu viele der Erfolge der Demokraten waren zu knapp, als dass sie bei den Präsidentschaftswahlen 2020 nicht wieder kippen könnten. Die Konfrontation mit den Demokraten dürfte Trump helfen, seine Wähler zu mobilisieren. Untersuchungen gegen ihn oder die Verweigerung von Geldern für eine Grenzmauer nach Mexiko werden seine Anhänger noch weiter aufputschen. Die nächsten zwei Jahre werden ein durchgängiger und vor allem schmutziger Wahlkampf werden.
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