Klamauk für den kleinen Mann

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Vor zwei Jahren wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt. Nun steht ein Test seiner Beliebtheit an: In den USA finden am Dienstag Zwischenwahlen zum Kongress statt. Im Wahlkampf präsentieren sich Trump und seine Republikaner als Vertreter der kleinen Leute. Sie versprechen den »hart arbeitenden« Amerikanern mehr Geld, den Schutz vor chinesischen Billigimporten und vor der »Invasion« von Migranten. Am Donnerstag drohte Trump Schüsse auf Flüchtlinge an. Anlass sind Tausende hauptsächlich aus Honduras stammende Menschen, die sich derzeit auf dem Weg Richtung Vereinigte Staaten befinden. Sollten sie es bis zur US-Grenze schaffen und dort mit Steinen werfen, so Trump, dann sollten die US-Soldaten die Steine als Gewehre ansehen und von ihrem »Recht auf Selbstverteidigung« Gebrauch machen. Für die kommende Woche kündigte er eine Verschärfung des Asylrechts an. Das gefällt vielen Amerikanern.

Jenseits des Wahlkampfklamauks allerdings hat der durchschnittliche US-Haushalt von Trumps Wirtschaftspolitik bislang wenig gehabt - trotz aller Kleine-Leute-Rhetorik des Präsidenten. Steuersenkungen, der Aufschwung am Aktien- und Arbeitsmarkt kommen bislang zum größten Teil den Haushalten zugute, die ohnehin schon über große Vermögen und hohe Einkommen verfügen. Der Rest geht oft leer aus. Trump spaltet die USA; nicht nur politisch, auch ökonomisch. Die Demokratische Partei sieht daher ihre Chance gekommen, bei den Zwischenwahlen die Mehrheitsverhältnisse im Repräsentantenhaus zu kippen. Dabei setzt sie auch auf die Amerikanerinnen - Trump ist bei Männern wesentlich beliebter als bei Frauen. Für das Repräsentantenhaus schicken die Demokraten 182 Kandidatinnen ins Rennen. Um den Gouverneursposten in Georgia bewirbt sich Stacey Adams - sie könnte die erste Schwarze werden, die ein solches Amt in den USA bekleidet. Stephan Kaufmann Seiten 4 und 5

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