Bewegung hinauf aufs Siegertreppchen

Sportlich erfolgreiche Kinder und Jugendliche ausgezeichnet

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 3 Min.

Beim Schulsport ist Brandenburg ganz vorn mit dabei. Auf 18 Medaillen haben seine Schülerinnen und Schüler es bei den diesjährigen Bundesausscheiden gebracht, was ein »herausragendes Ergebnis« ist, wie Sport- und Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Montag bei einer »Schulsportehrung« in Potsdam sagte.

»Ob wir auch nach vorne müssen«, fragte ein Mädchen beklommen, als es mit seinen Freundinnen im Potsdamer Thalia-Kino Platz genommen hatte. Ja, sie wurde nach vorn gerufen und viele mit ihr. Fünfmal gelang es brandenburgischen Schulen, im Bundesmaßstab den ersten Platz zu belegen, sechsmal gab es Silber und siebenmal Bronze. Unter anderen die Mädchen-Fußballmannschaft der sportorientierten Schule in Potsdam errang einen ersten Platz.

Den Ruf als träge und bewegungsunlustig will zumindest ein bedeutender Teil der Kinder und Jugendlichen nicht bestätigen. Rund 46 000 brandenburgische Schülerinnen und Schüler hatten sich im vergangenen Jahr an den Wettbewerben »Jugend trainiert für Olympia« und »Jugend trainiert für Paralympics« beteiligt und etliche habe sich durch Kreis-, Regional- und Landeswettbewerbe bis zum Bundesfinale durchgekämpft. Als Landessieger geehrt wurden Schüler aus Schwedt (Badminton), Prenzlau (Tischtennis), Kleinmachnow (Tennis), Woltersdorf (Rudern), Falkensee (Geräteturnen), Königs Wusterhausen (Volleyball), Potsdam (Hockey und Schwimmen) sowie viele andere.

Über den Titel »Sportlichste Schule im Land Brandenburg 2017/18« kann sich die Evangelische Schule Neuruppin freuen. Geehrt wurde damit die außergewöhnliche Vielfalt an Bewegungsaktivitäten, die besonders guten Einbindung außerschulischer Partner im Sport sowie eine breite und erfolgreiche Beteiligung an schulischen Sportwettbewerben, wie Bildungsministerin Ernst erläuterte. Platz zwei ging an die Freiherr-von-Rochow-Oberschule Pritzwalk, den dritten Platz errang die Eigenherd-Europaschule Kleinmachnow. 30 Schulen hatten sich an dem Wettstreit beteiligt. Für den Sieger, die »Sportlichste Schule im Land Brandenburg«, gab es ein Preisgeld von 3000 Euro, für den zweiten Platz 1000 Euro und für den dritten Platz 500 Euro. Das Preisgeld soll für Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote der Schulen verwendet werden. Der Wettbewerb wird seit dem Jahr 2000 jährlich ausgelobt. Ziel ist es, beispielhafte Konzepte des Schulsports auszuzeichnen, die sich über einen längeren Zeitraum in der Praxis bewährt haben.

Landessportbundpräsident Wolfgang Neubert gratulierte zu den Erfolgen und dankte auch Lehrern und Trainern, die geholfen und die Erfolge damit erst möglich gemacht haben. In den 1990er Jahren sei die Idee von diesem Schulsportwettbewerb entstanden und habe sich bis heute zu einem schönen Anreiz für ehrgeizige Kinder und Jugendliche entwickelt, erzählte Neubert.

Für Ministerin Ernst ist das gute Ergebnis Anlass, »nicht nachzulassen bei der Sportförderung«. Sie sprach von einem Investitionsprogramm, das zum Ziel habe, die Bedingungen für den Schulsport gut zu machen beziehungsweise sie gut zu erhalten.

Vor einigen Tagen verkündete Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei einem Sportlerempfang im Landtagsschloss, die Sportförderung werde um zwei Millionen Euro auf 19 Millionen erhöht.

Mehr Geld ist unter anderem auch deshalb nötig, weil sich Bauleistungen in den vergangenen Jahren stattlich verteuert haben und man nun weniger Leistung fürs gleiche Geld bekommt. Was die Mitgliederzahlen in Sportvereinen und das Angebot an Sportstätten betrifft, hinkt Brandenburg bis heute den alten Bundesländern hinterher.

Zu den bedenklichen Entwicklungen nach 1990 gehörten besorgniserregende Befunde bei der Kinder und Jugendgesundheit.

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