Schädlich für die Gesundheit

Ärzte, Lehrer und Eltern in Nordrhein-Westfalen gegen Kakaosubventionierung

  • Lesedauer: 2 Min.

Düsseldorf. Ärzte, Wissenschaftler, Lehrer und Eltern haben an Nordrhein-Westfalens Regierung appelliert, die steuerfinanzierte Förderung von gezuckertem Kakao im Schulmilchprogramm zu beenden. In einem von der Verbraucherorganisation Foodwatch initiierten Schreiben plädierten sie dafür, auf ausgewogenes Mittagessen und ausreichend Obst und Gemüse an Schulen und Kitas zu setzen. Gezuckerte Milch sei schädlich für die Gesundheit, so der Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft, Matthias Blüher. Der Ex-Präsident der Gesellschaft für Ernährung, Helmut Heseker, meinte: «In den 60er Jahren hat es sicherlich Sinn gemacht, den damals ›schmächtigen‹ Kindern eine preisreduzierte, energie- und nährstoffreiche Pausennahrung zukommen zu lassen.»

Die Vorsitzende der Landeselternkonferenz NRW, Christina Herold, schlug vor, die Schulen sollten besser «den Weg zu einer kostenlosen Versorgung der Kinder mit Wasser gehen. GEW-Landeschefin Dorothea Schäfer mahnte: »Das Land NRW wäre gut beraten, das Schulmilchprogramm auf nicht gezuckerte Milch zu reduzieren, so wie es bereits 13 andere Bundesländer gemacht haben.« Mit dem eingesparten Geld könne Obst und Gemüse gefördert werden.

Die NRW-Regierung hatte angekündigt, neben ungezuckerter Milch auch weiter den bei Kindern beliebten Kakao im EU-Schulprogramm zu fördern. »Kakao ist für die Kinder wichtig, die für Milch pur nicht zu begeistern sind«, begründete sie. dpa/nd

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