Sanktionskrieg gegen Iran

Alexander Isele über traditionelle und moderne Schlachtfelder

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Ob der preußische Generalmajor Carl von Clausewitz auch in Teheran gelesen wird? Sein Primat, Krieg sei die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, wird bis heute ja nicht nur an Militärakademien auf der ganzen Welt gelehrt, sondern findet auch im Bereich der Unternehmensführung sowie im Marketing Anwendung. Clausewitz sagt, dass Krieg nur eine von mehreren Strategien ist, ein Ziel zu erreichen. Irans Präsident Ruhani hat recht, wenn er sein Land im Krieg mit den USA sieht: Natürlich versucht die Trump-Administration, das Land zu destabilisieren. Sie greift dabei auf alle möglichen nicht-militärischen Mittel zurück. So sehr die wirtschaftlichen Probleme Irans hausgemacht sein mögen, durch den Druck der USA werden sie multipliziert. Die Regierung steht - wirtschaftlich zunehmend isoliert - mit dem Rücken zur Wand.

Und trotzdem hört sich die Aussage Ruhanis befremdlich an, wenn gleichzeitig iranische Revolutionsgarden Kurden in Irak bombardieren und sie in Syrien den militärischen Angriff auf Idlib mit vorbereiten.

Ob beim Krieg mit Waffen oder mit Sanktionen: Es ist die Zivilbevölkerung, die am ärgsten leidet. Ob auf dem militärischen, wirtschaftlichen oder medialen Schlachtfeldern: Es ist längst an der Zeit, abzurüsten.

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