Tolu: Rückkehr ohne Freude

Prozess gegen die Journalistin wird in der Türkei fortgesetzt

  • Lesedauer: 1 Min.

Stuttgart. Die in der Türkei angeklagte Journalistin Meşale Tolu ist am Sonntagmittag, 16 Monate nach ihrer Festnahme, mit ihrem dreijährigen Sohn auf dem Stuttgarter Flughafen gelandet. »Ich freue mich aber nicht wirklich über die Ausreise«, so Tolu. Sie wisse, dass sich in der Türkei nichts verändert habe. Kollegen, Oppositionelle, Anwälte und Studenten seien weiter eingesperrt. Für deren Freilassung wolle sie sich einsetzen.

Ein türkisches Gericht hatte die Ausreisesperre für Tolu aufgehoben. Der Prozess soll aber fortgesetzt werden. Tolu steht wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor Gericht. Ihr drohen bis zu 20 Jahre Haft. Tolu hat vor ihrer Verhaftung für die linke Nachrichtenagentur Etkin News Agency (ETHA) gearbeitet. Mit ihr ist ihr Ehemann Suat Çorlu angeklagt. Seine Ausreisesperre besteht weiter.

Im Februar wurde »Welt«-Korrespondent Deniz Yücel freigelassen, der Menschenrechtler Peter Steudtner im Oktober 2017. Beide Verfahren dauern an. epd/nd Seiten 5 und 10

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.