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Ungarn setzt Nahrungsentzug für Asylsuchende fort
Bürgerrechtsorganisation klagen dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
Budapest. Ungarn verweigert nach Angaben einer Bürgerrechtsorganisation weiterhin bestimmten Asylbewerbern die Nahrung. Betroffen sei aktuell eine junge Frau aus Afghanistan, sagte Andras Lederer vom Ungarischen Helsinki-Komitee am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Sie habe gegen die Ablehnung ihres Asylantrags in erster Instanz Berufung eingereicht.
Lederer rechnet für die nächste Zeit mit bis zu 140 ähnlichen Fällen in den zwei Transitzentren. Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht. Die Transitzentren liegen unmittelbar an der ungarisch-serbischen Grenze. Die Asylbewerber können diese Einrichtung nur Richtung Serbien weiter südlich verlassen.
Nach entsprechenden Initiativen in der vergangenen Woche verklagte das Helsinki-Komitee auch im Fall der Afghanin den ungarischen Staat beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg wegen des Nahrungsentzugs. Die Bürgerrechtler hatten in sieben ähnlichen Fällen erwirkt, dass der EGMR Ungarn dazu zwingt, die Flüchtlinge mit Essen zu versorgen.
Nach Angaben des Helsinki-Komitees bleiben nur Kinder und stillende Mütter verschont vom Essensentzug. In Ungarn ist seit dem 1. Juli ein verschärftes Asylrecht in Kraft, wonach Asylanträge von Flüchtlingen, die aus sicheren Drittstaaten kommen, automatisch abgelehnt werden. Serbien wird dabei als sicher eingestuft. dpa/nd
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