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Das Flugwesen entwickelt sich
Ines Wallrodt über den länderübergreifenden Arbeitskampf der Piloten
Eigentlich wollen die Ryanair-Piloten einheitliche Regeln für alle, aber Europas größte Billigfluglinie zwingt sie zu Gesprächen auf nationaler Ebene, um ihre Durchsetzungskraft zu schwächen. Doch die Zeiten, in denen Ryanair-Chef O’Leary schalten und walten konnte, wie er wollte, sind vorbei. Die Piloten kämpfen trotzdem mit vereinten Kräften und lassen so den selbstherrlich auftretenden Konzernchef ziemlich klein aussehen.
Bislang beutet der Billigflieger Steuerschlupflöcher, Subventionen und unterschiedliche Arbeits- und Sozialstandards innerhalb der EU weidlich aus. Die Kosten zahlen nicht nur die Piloten und Flugbegleiter - die natürlich zuallererst -, die Kosten tragen wir alle, auch wenn wir zunächst von den günstigen Flügen profitieren. Es ist wie bei den Krankenhäusern: Ob als Patient oder Passagier, niemand möchte in den Händen eines erschöpften Diensthabenden sein, dessen Fehler man im schlimmsten Fall mit dem Leben bezahlt. Prekäre Arbeit bei den einen schadet aber auch allen anderen Fluggesellschaften, die in einen Unterbietungswettbewerb getrieben werden. Nicht zuletzt treiben Billigflieger das Wachstum des klimaschädlichen Flugverkehrs weiter an. Vieles spricht dafür, Ryanair das Geschäft zu verderben. Die Piloten tragen mit ihren Streiks gerade dazu bei, die Entwicklung des Flugwesens in die richtige Bahn zu lenken.
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