Offizeller Start der Traubenlese so früh wie nie

Zeitiger Beginn begünstigt den deutschen Federweißen im Wettbewerb mit Importen, sagen die Experten

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Lörzweiler. Die Traubenlese in Deutschland beginnt offiziell schon in der nächsten Woche - so früh wie nie zuvor. Den Anfang macht am 6. August ein Weingut in Lörzweiler in Rheinland-Pfalz, wie das Deutsche Weininstitut mitteilte. Einen früheren Erntetermin habe es noch nie gegeben, sagte Weininstituts-Sprecher Ernst Büscher. Erforderlich wird dies durch den heißen Sommer. Die bisherige Rekordmarke hielten die Jahre 2007, 2011 und 2014 mit einem Beginn jeweils am 8. August. Im vergangenen Jahr startete die Lese am 16. August, damals in einem Weingut in der Pfalz.

»In diesem Jahr sind wir extrem früh dran«, so Büscher. »Der Entwicklungsstand der Reben ist dem 30-jährigen Mittel um gut drei Wochen voraus.« Der immer frühere Start sei Indiz für den Klimawandel. Langjährige Messungen im Rheingau zeigten, dass es seit 1988 mit den mittleren Temperaturen ständig nach oben gehe.

Die ersten Trauben gehen diesmal in die Federweißer-Produktion. Dafür werden vor allem die Rebsorten Solaris, Ortega, Bacchus und Huxel genutzt. Später wird auch Müller-Thurgau verarbeitet. Der frühe Lesebeginn begünstige den deutschen Federweißen im Wettbewerb mit den Importen aus Italien, sagt Albrecht Ehses von der Industrie- und Handelskammer Trier. »Im Vergleich zum Federweißen aus Apulien sind wir sonst vier Wochen hinten dran, in diesem Jahr können wir das schneller aufholen.« Über den Handel werden laut Ehses bundesweit schätzungsweise elf Millionen Liter Federweißer im Jahr vertrieben. dpa/nd

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