Drei Wölfe durch Schüsse getötet
Müllrose. Unbekannte haben insgesamt drei Wölfe in Brandenburg angeschossen. Zwei von ihnen wurden tot an unterschiedlichen Orten und zeitversetzt im Juli im Landkreis Oder-Spree entdeckt. Das Landesamt für Umwelt bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht in der Donnerstagausgabe der »Märkischen Oderzeitung«.
Zudem sei bei Zossen (Teltow-Fläming) am Mittwoch ein Wolf mit einer Schussverletzung entdeckt worden, hieß es von der Behörde weiter. Das Tier habe wegen der schweren Verletzungen getötet werden müssen.
Es ist verboten, auf Wölfe in Deutschland zu schießen. Der Wolf steht hierzulande unter Artenschutz. Vor allem in der Lausitz in Brandenburg und Sachsen ist er wieder heimisch.
Die zuständige Untere Naturschutzbehörde in Ostbrandenburg stellte dem Landesamt zufolge in den ersten beiden Fällen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft. Zunächst war ein getöteter Wolf am 9. Juli in einem Wald bei Müllrose (Oder-Spree) entdeckt worden. Bei einer Rapsernte auf einem Feld bei Gölsdorf nahe Fürstenwalde im selben Landkreis sei dann am 21. Juli ein Wolfskadaver gefunden worden, der bereits mumifiziert war. Eine Untersuchung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung habe ergeben, dass die männlichen Wölfe vermutlich durch Beschuss getötet worden sind.
Schüsse auf Wölfe kamen in Brandenburg schon in der Vergangenheit vor. Vereinzelt war Wölfen danach sogar der Kopf abgetrennt worden. Die Aufklärung der Fälle gestaltete sich aber schwierig. Die Täter blieben unerkannt.
Die Grünen im Landtag forderten angesichts der komplizierten Aufarbeitung derartiger Fälle, dem Landeskriminalamt (LKA) die Zuständigkeit für die Verfolgung illegaler Wolfstötungen zu übertragen. Dass der Landkreis im Fall der beiden tot aufgefundenen Wölfe so schnell reagiert habe, sei sehr zu begrüßen, erklärte Benjamin Raschke, umweltpolitische Sprecher der Fraktion. nd/Agenturen
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.