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Das Märchen vom Wolf

  • Jeanette Bederke
  • Lesedauer: 2 Min.

Groß Schönebeck. Völlig entspannt liegen die beiden Wölfinnen auf der Lichtung in der Sonne. Die sonst scheuen Wölfe lassen sich auch von Menschen hinter dem Zaun ihres Geheges im Wildpark Schorfheide bei Groß Schönebeck (Barnim) nicht irritieren. »Das funktioniert nur, weil wir sie mit der Flasche aufgezogen haben und sie dadurch an Menschen gewöhnt sind«, erklärt Wildparkchefin Imke Heyter. Denn auch wenn es in Brandenburg aktuell 21 wildlebende Wolfsrudel gibt: So nah wie im Wildpark Schorfheide bekommen Menschen die streng geschützten Raubtiere in der Region sonst nicht zu sehen.

Die beiden jungen Wolfsdamen, ein Altwolf namens Story sowie zwei weitere Tiere, die zum Schorfheider Gehege-Rudel gehören, sind laut Heyter auch die wichtigsten Anschauungsobjekte des neuen Wolfsinformationszentrums, das gerade im Dachgeschoss des Wildpark-Besucherzentrums entsteht. Es soll im Herbst dieses Jahres eröffnet werden.

»Unser Rudel kann viel zur Akzeptanz des Wolfes in Brandenburg beitragen«, sagt die 45-Jährige - wissend, dass die öffentliche Diskussion über die Rückkehr des Wolfes vor allem von Ängsten und Sorgen der Bevölkerung geprägt ist. »Die Leute stellen sich die Tiere immer ex᠆trem groß vor und sind dann völlig überrascht, wenn sie sie bei uns im Original sehen.« Der Wildpark zähle jährlich rund 100 000 Besucher.

Emotionen sollen in der Ausstellung »Wolf und Mensch« des Zentrums ebenso thematisiert werden wie Wissenswertes zum Tier, seiner Geschichte und seinem Nutzen. »Er jagt in erster Linie Schalenwild. Das führt zu weniger Wildschäden wie dem Verbiss junger Bäume, was wiederum den Förster froh macht«, sagt Heyter. Aufklärung durch Information, das ist ihr Credo. Trotzdem, ist sie überzeugt, werde es weiter Menschen geben, die den Wolf hassen wollen. Alle Vorurteile ließen sich nun einmal nicht ausräumen. dpa/nd

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