• Kommentare
  • Rechte Parolen beim Berliner Staatsschutz

Kein Pardon bei Nazijargon

Tomas Morgenstern findet, Staatsschützer im Dienst müssen wissen, was sie tun

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 1 Min.

War es Frust? War es Dummheit, als Blödelei gemeint oder gar eine Provokation? Keine Ahnung, was einen gestandenen Beamten des Landeskriminalamtes dazu bewogen haben mag, seinen dienstlichen Vorgesetzten mit dem in der Nazi-Szene gebräuchlichen Kürzel für »Heil Hitler« zu grüßen. Ehrlich gesagt, es interessiert mich gar nicht - einer, der so handelt, weiß sehr wohl, dass er damit eine rote Linie überschreitet. So einer darf nicht im Staatsdienst sein. Und ich mache mir größte Sorgen, dass so einem über Jahre der Schutz dieses Staates und seiner Bürger anvertraut wurde.

Ist schon eine derartige Entgleisung eines erfahrenen Polizisten unfassbar, so ist das Verhalten seiner Vorgesetzten schlicht skandalös. Denn daran, dass der Adressat der braunen Pöbelei nicht kritisch »hinterfragt«, was sein Untergebener da eigentlich so treibt, fand die Dienstaufsicht ja offenbar über Monate nichts auszusetzen. Dass nun die Gewerkschaft der Polizei meint, dass der Delinquent wohl nicht »im Vollbesitz seiner kognitiven Fähigkeiten« war und von Fehlern spricht, die menschlich seien, ist in diesem Fall aber nicht nobel, sondern zurückzuweisen. Der Mann ist zu feuern.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.