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Rückenwind für Seenotretter

Mehr als 21 000 Menschen demonstrierten für Flüchtlingshilfe im Mittelmeer

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Seit Monaten erwecken Regierungspolitik und öffentliche Meinung den Eindruck eines Landes, das sich gegen Flüchtlinge, Schlepper und Schleuser wehren müsse. Und gegen zivile Seenotretter, die ihnen in die Hände arbeiteten. Die Behauptungen stützen sich auf einen angeblichen Konsens mit der Gesellschaft. Dass dies nicht den Realitäten, sondern einer politischen Absicht folgt, zeigte die Meinungsäußerung Tausender Menschen am Wochenende. In mehreren deutschen Städten demonstrierten sie ihre Unterstützung für die Seenotretter auf dem Mittelmeer. Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer dankte den Demonstrierenden: »Wir haben uns in den letzten Wochen oft allein gelassen gefühlt. So beschissen die Situation dort gerade ist, jetzt sehen wir, dass wir nicht allein sind.« Auch der Menschenrechtler Heiko Kauffmann kommt in einem Beitrag für »neues deutschland« anlässlich des 80. Jahrestages der Konferenz in Évian zum Schluss, dass nur eine widerständige Zivilgesellschaft die Garantie zur Verhinderung der Barbarei sei.

Das Wochenende bot hierfür Gelegenheit. Deutschlandweit gingen am Samstag laut Veranstaltern mehr als 21 000 Menschen auf die Straßen. Viele trugen orange Rettungswesten. Sie forderten sichere Fluchtwege nach Europa und eine Entkriminalisierung der Seenotretter. Unter dem Banner »Stoppt das Sterben im Mittelmeer« zogen sie vom Alexanderplatz zum Bundeskanzleramt. Aktionen und Proteste gab es in Berlin, Hannover, Bremen, Hamburg, Frankfurt am Main, München, Leipzig, Halle und weiteren Städten. Zu den Protesten hatte das Bündnis »Seebrücke« aus 13 Flüchtlingsinitiativen und zivilgesellschaftliche Gruppen aufgerufen, darunter »Sea-Watch«, »Mission Lifeline«, »Sea-Eye«, »Gesicht zeigen!« und das »Peng Collective«. nd Seiten 2 und 6

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