- Kommentare
- Gewalt an Schulen
Das wird man wohl noch sagen dürfen
Jürgen Amendt zur Debatte über die Gewalt an Schulen
Der Verbandsvertreter war ungewöhnlich direkt: Die Politik solle endlich das »Gerede mit dem Märchen vom Einzelfall« lassen. Die Täter müssten die Konsequenzen ihres Handelns zu spüren bekommen, forderte daraufhin ein Regierungspolitiker. Alle strafrechtlich relevanten Fälle sollten zur Anzeige gebracht werden, auch wenn die Täter noch minderjährig seien. Wem jetzt Begriffe wie »Flüchtlinge« oder »Ausländerkriminalität« einfallen, liegt falsch. Es geht nicht um das beliebte AfD-Thema, sondern um Gewalt gegen Lehrer. Der Gefühlsausbruch stammt vom Vorsitzenden des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, die Reaktion kam vom Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK), dem thüringischen Minister Helmut Holter (Linkspartei). Dieser Tage trifft sich die KMK und das Thema »Gewalt gegen Lehrer« steht auf der Tagesordnung.
Das verführerische Gift der Rechtsnationalen, die in Gestalt der AfD bis hin zur CSU davon leben, dass die Angst in der Gesellschaft zunimmt, es wirkt. Verlässliche Zahlen über Gewalt an Schulen gibt es nicht. Es gibt Selbstbenennungen der Pädagogen, und die sind subjektiv. Alle Statistiken über Jugendgewalt sagen aber Folgendes: Die Gewalt unter Jugendlichen geht kontinuierlich zurück. Gleiches gilt übrigens auch für die Gewaltkriminalität im Allgemeinen. Das wird man wohl noch sagen dürfen!
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.