Ungarn fehlt das Bürgertum

Chefredakteur der Wochenzeitung »Élet és Irodalom« sieht eine »Lumpenbourgeoisie« an der Macht

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Wahlsieg der Partei Fidesz im April hat den Demokratieabbau in Ungarn weiter vorangetrieben. Dieser Ansicht ist der Chefredakteur der liberalen ungarischen Wochenzeitung »Élet és Irodalom«, Zoltán Kovács. Das habe die Einstellung der bürgerlich-liberalen Tageszeitung »Magyar Nemzet« bereits drei Tage nach der Wahl gezeigt, schreibt Kovács in einem exklusiven Gastbeitrag für »neues deutschland«. Dass sich für die »Magyar Nemzet« kein finanzstarker Investor gefunden habe, erklärt Kovács damit, dass das dafür notwendige bürgerliche Milieu nicht mehr vorhanden sei. Eine »unternehmensfreundliche Mittelschicht« und ein »autonom denkendes bildungsnahes Bürgertum« seien durch das »Orbán-Regime« systematisch zerstört worden. Stattdessen habe Orbán »den sittenlosesten Typ von Lumpenbourgeois« herangezüchtet, der »auf den lukrativen Abruf von EU-Fördermitteln« spezialisiert sei. nd Seite 9

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