Was bedeutet integrierter Pflanzenschutz?

Wissenswert

  • Lesedauer: 2 Min.

Nützlinge werden geschützt

Oberstes Gebot des integrierten Pflanzenschutzes ist es, die vielen Nützlinge - Marienkäfer, Florfliegen und Ohrwürmer - jederzeit zu schützen. Gerade sie helfen, den Schädlingen auf natürliche Art und Weise Paroli zu bieten. Nur wenn die Waage zu Gunsten des Schädlings ausschlägt, reagiert der Obstbauer darauf. So kommen verantwortlicher Umweltschutz im Sinne der Biodiversität und rentabler Obstbau in Einklang.

Biologische Methoden

Das fängt mit der sogenannten »Verwirrung« des Schädlings an. Künstliche Lockstoffe sorgen dafür, dass sich Männchen und Weibchen nicht zur Fortpflanzung finden. Zusätzlich kann aus der Pflanzenapotheke ein natürliches Räumungskommando gespritzt werden: So befällt beispielsweise das Granulose-Virus ausschließlich frisch geschlüpfte Apfelwickler-Larven und ist dabei für andere Lebewesen harmlos. Dieses Verfahren nennt sich biologischer Pflanzenschutz. Nur bei Bedarf werden diese Methoden um chemische Substanzen ergänzt.

Gezielter chemischer Einsatz

Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe der Obstbauern, den Schädlingsbefall genau im Blick zu behalten und gezielt zu handeln. Sogenannte Klopfproben helfen dabei, einen genauen Überblick über die einzelnen Populationen zu erhalten. Dabei überprüft der Obstbauer vor jeder Pflanzenschutzmaßnahme, ob eine Anwendung nötig ist, oder der Nützlingsbesatz hoch genug ist, um den Schädlingen alleine Herr zu werden. Wenn nicht, wird der Einsatz chemischer Mittel gezielt auf den Schädling und die jeweilige Situation zugeschnitten, um dem Grundprinzip des integrierten Pflanzenschutzes »so viel wie nötig, so wenig wie möglich« gerecht zu werden. Dieser Aufwand gewährleistet, dass wir ausreichend frisches Obst kaufen und es unbedenklich essen können. Grünes Medienhaus/nd

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