Verfassungsklage gegen Polizeigesetz
Bürgerrechtsorganisation will im Herbst Karlsruhe anrufen
München. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) hat eine Verfassungsbeschwerde gegen das bayerische Polizeiaufgabengesetz angekündigt, das in der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 2018 vom Landtag beschlossen wurde. Für den Gang nach Karlsruhe arbeite die GFF derzeit an einer breiten Koalition zivilgesellschaftlicher Kräfte, teilte die Organisation am Mittwoch mit. »Die Botschaft des bayerischen Gesetzgebers ist strukturell totalitär: Die Polizei soll letztlich tun und lassen können, was sie für richtig hält«, erklärte Dr. Bijan Moini, Rechtsanwalt und Mitarbeiter der Gesellschaft für Freiheitsrechte. »Das ist mit einem Rechtsstaat, in dem die Macht der Exekutive begrenzt und gerichtlich kontrollierbar sein muss, schon im Ansatz unvereinbar.« Zur Finanzierung der Verfassungsbeschwerde ruft die Bürgerrechtsorganisation die Öffentlichkeit zu Spenden auf. Mit der Einreichung der Klage sei noch im Herbst zu rechnen, heißt es. Die GFF hat bereits eine Verfassungsbeschwerde gegen das frühere bayerische Verfassungsschutzgesetz eingereicht. nd Seite 6
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.