Krieg gegen Journalisten

Alexander Isele über die jüngsten Bombenanschläge in Afghanistan

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn über Afghanistan berichtet wird, dann nur Schreckliches: Bei der jüngsten Anschlagsserie wurden gezielt auch Journalisten getötet, die darüber berichten wollten. Besonders perfide: Der Selbstmordattentäter des zweiten Anschlags hatte sich der Polizei zufolge als Journalist ausgegeben und eine Kamera getragen.

Die annähernd tägliche Gewalt in Afghanistan überschreitet schon längst jegliche Vorstellungskraft: Die Opferzahlen eines einzelnen Tages: 25 Tote in Kabul, elf tote Kinder in Kandahar, dazu zahlreiche Verletzte. Seit 17 Jahren interveniert der Westen, schon davor gab es jahrzehntelang keinen Frieden.

Es braucht Mut, Überzeugung, Abenteuerlust und vielleicht auch eine Portion Selbstdarstellungsdrang, um sich als Reporter zur Zielscheibe von Radikalen zu machen. Und doch ist die Arbeit unerlässlich. Auch wenn die ständige Flut von Schreckensnachrichten das Publikum abstumpft, die jahrzehntelange Aneinanderreihung von Horrornachrichten dazu übergehen lässt, nicht mehr genau hinzuschauen: Die Arbeit der Journalisten ist enorm wichtig. Sie verhindert, dass Regierungen wegschauen können. Sie verhindert die Bequemlichkeit der Unwissenheit. Und sie überführt alle, die sagen, Afghanistan sei sicher, der Lüge.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -