Blockaden und Konzerte
Friedensbündnisse planen verschiedene Aktionen
In Dutzenden Städten haben in den kommenden Feiertagen verschiedene friedenspolitische Bündnisse Ostermärsche geplant. Neben Demonstrationen, Kundgebungen Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten soll es auch Protestaktionen geben.
Im schleswig-holsteinischen Jagel beispielsweise wollen Demonstranten am Karfreitag zum Fliegerhorst der Luftwaffe ziehen. »Der Fliegerhorst Jagel ist zentraler Standort für die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr«, heißt es in einem Aufruf der Veranstalter. Die dort stationierten Soldaten seien mit Tornados und Aufklärungsdrohnen in Afghanistan im Einsatz. Die Bildauswertung in Jagel trage dazu bei, dass die »verbündeten NATO-Armeen gezielt bombardieren können«.
Im thüringischen Ohrdruf richtet sich der Protest am Samstag ebenfalls gegen einen Truppenübungslatz. In dem Ort soll demnächst der Einsatz von Kampfdrohnen erprobt werden. Insgesamt sind in Thüringen fünf Osterdemonstrationen geplant. »Wir hoffen, dass sich insgesamt bis zu 1000 Menschen an den Aktionen beteiligen«, sagte der Bündnissprecher Philipp Gliesing.
In Stuttgart ist am Freitagnachmittag eine Kundgebung gegen die geplante Militärmesse ITEC geplant. Auf einer Kundgebung vor dem Flughagen wird unter anderem der Friedensaktivist Michael Schulze von Glaßer sprechen. Mitte Mai wollen sich in der Stadt Rüstungskonzerne und IT-Entwickler mit hochrangigen Militärs aus aller Welt treffen. Vor und während der ITEC sind verschiedene Aktionen geplant.
Im nordrhein-westfälischen Dülmen ist am Ostermontag wiederum die Blockade der US-Kaserne »Tower Barracks« angekündigt. Die »Friedensfreunde Dülmen« kritisieren in einem Aufruf, dass die Bundesregierung der Modernisierung der in Deutschland stationierten US-Atombomben zugestimmt hat und die Unterzeichnung des UN-Vertrages zum Atomwaffenverbot verweigert. »US-Präsident Trump und das Pentagon wollen kleinere Atomwaffen entwickeln, die die Einsatzschwelle senken und die Gefahr ihrer Anwendung erhöhen«, so die Veranstalter.
In Leipzig setzen die Ostermarschierer auf die Kunst. Am Freitagabend ist das Konzert »Musik statt Krieg« des Sängers Tino Eisbrenner geplant, am Samstag findet auf dem Nikolaikirchhof eine Kundgebung mit »Schmiedeaktion und Taubenflattern« statt.
Kritik sammelt sich derweil auch im Internet. Eine Petition der friedenspolitischen Initiative »Abrüsten jetzt« wurde von mehr als 35 000 Menschen unterschrieben. Die Initiatoren erklären: »Nur mit vielen Menschen können wir Abrüstung wieder zu einem gesellschaftlichen Thema machen und auch durchsetzen.«
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