Hamas weist Vorwürfe von Abbas zurück
Kritik Washingtons an Palästinenserpräsident
Gaza. Die radikal-islamische Hamas hat die Verantwortung für einen Mordanschlag gegen den palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah im Gazastreifen zurückgewiesen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wirft der Hamas vor, hinter dem Attentat in der vergangenen Woche zu stecken. »Was Abbas macht, zielt nicht auf die Hamas ab, sondern ist ein Versuch, (...) die Chancen auf eine Einheit zu untergraben und die Trennung des Westjordanlandes von Gaza zu verstärken«, hieß es in einer Mitteilung der Hamas in der Nacht zum Dienstag. Um die nationale Einheit zu erreichen, brauche es Neuwahlen.
Bei dem Anschlag war neben Hamdallahs Konvoi kurz nach der Einfahrt in den Gazastreifen ein Sprengsatz explodiert. Auch Geheimdienstchef Madschid Faradsch befand sich bei ihm. Beide wurden nicht verletzt.
Abbas drohte der Hamas am Montag bei einer Rede mit »nationalen, juristischen und finanziellen Maßnahmen«. Die Fatah-Partei von Abbas und die Hamas hatten nach mehr als zehn Jahren Bruderzwist am 12. Oktober in Kairo ein Versöhnungsabkommen vereinbart. Ziel war eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im Westjordanland.
Derweil kritisieren die USA Abbas für seine Aussagen über den israelischen Botschafter in Israel, David Friedman. »Die Zeit ist gekommen für Präsident Abbas, um zwischen hasserfüllter Rhetorik und konkreten praktischen Bemühungen zu wählen und so die Lebensqualität seines Volkes zu verbessern, um es zu Frieden und Wohlstand zu führen«, schrieb der US-Gesandte für den Nahost-Friedensprozess, Jason Greenblatt, auf Twitter. Abbas hatte Friedman als »Hundesohn« und »Siedler« bezeichnet. Friedman hatte in der Vergangenheit gesagt, die Siedlungen seien »Teil Israels«. dpa/nd
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