Beobachter
Michael Rutschky tot
Er spazierte, oft mit Cockerspaniel und Kamera, durch die Welt, schaute genau hin und hielt seine Beobachtungen in Wort und Bild fest: Der Autor und Fotograf Michael Rutschky ist tot. Der Essayist mit dem scharfen Blick für das Besondere im Alltag starb mit 74 Jahren nach längerer Krankheit in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld des Autors erfuhr. Zuletzt waren von ihm 2017 die Tagebuchaufzeichnungen »In die neue Zeit« erschienen. Darin berichtet er über seine Sicht auf die deutsche Umbruchphase 1988 bis 1992.
Rutschky, geboren am 25. Mai 1943 und aufgewachsen im hessischen Spangenberg, galt lange als Teil der Westberliner Bohème, im besten Sinne. Er studierte Soziologie, Literatur und Philosophie, arbeitete auch für Zeitungen und Zeitschriften sowie für Radio und Fernsehen und schrieb unter anderem die Bücher »Wie wir Amerikaner wurden« und »Das Merkbuch. Eine Vatergeschichte«.
Erst als Rutschky 1997 den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg erhielt, wurde sein Werk breiter gewürdigt. dpa
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