Mit kalter Schnauze

Leipzigs Werner trifft zum Sieg gegen St. Petersburg

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig. Frustriert zog sich Timo Werner das Trikot über den Kopf. Gerade hatte er frei stehend St. Peterburgs Torwart Andrej Lunew den Ball direkt in die Arme geschossen. Die Szene war bezeichnend für den Nationalspieler von RB Leipzig - nichts wollte in den vergangenen vier Spielen seit seinem Doppelpack beim 3:1 in Neapel klappen. Dann kam die Erlösung: Ein genialer Steilpass von Naby Keita setzte Werner in Szene - aus vollem Lauf spitzelte er den Ball unter die Querlatte.

Nun kann Werner an diesem Sonntag bei seinem Heimatverein VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga befreit aufspielen. »Ich glaube, dass er sehr froh war, dass er wieder eins gemacht hat. Das ist für ihn sicher das Wichtigste«, sagte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem 2:1 (0:0) am Donnerstagabend in der Europa League gegen Zenit St. Petersburg. Werner war auch am ersten Treffer der Leipziger beteiligt. Per Hacke bereitete er das 1:0 durch Bruma vor. Hasenhüttl hatte Werner zwei Tage nach dessen 22. Geburtstag bewusst auf dem Rasen, auch wenn »er manchmal ein bisschen unglücklich agiert«. Er arbeite viel, es fehle aber an Genauigkeit, so der österreichische Coach. Doch plötzlich war sein wertvollster Stürmer wieder da: »Überragend. Da hat er wieder gezeigt, dass er vorm Tor sehr wohl kaltschnäuzig sein kann.«

Seine Mitspieler haben daran nie gezweifelt. »Wir machen uns da keine Sorgen, es kommen immer Tore von ihm«, sagte Emil Forsberg und betonte: »Er macht seine Arbeit immer, egal, ob er Tore schießt oder nicht.« Angesprochen auf Werners Torkrise lachte Torhüter Peter Gulacsi nur: »Timo hat kein Problem mit Selbstvertrauen, auch wenn er jetzt in der Bundesliga keine Ahnung seit wie vielen Minuten nicht getroffen hat. Der ist voll da.« Und der Ungar machte noch einen Unterschied aus: »In der Bundesliga passen die Mannschaften auf Werner ein biss’l mehr auf, als international.«

Bei aller Freude um Werners Treffer war es für die Leipziger dann umso ärgerlicher, dass Zenit durch einen perfekten Freistoß von Domenico Criscito in der 86. Minute zum Anschlusstreffer kam. »Wir haben eine gute Ausgangsposition, wir hätten aber eine sehr gute haben können«, sagte Leipzigs Kapitän Willi Orban.

Auch Red Bulls Stammverein konnte jubeln im Hinspiel der Zwischenrunde in der Europa League jubeln. Die Salzburger gewannen mit 2:1 bei Borussia Dortmund. dpa/nd

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