Zum Jubiläum ausverkauft
Zu seinem Jubiläum kehrt das Berliner Gefängnistheater »aufBruch« zu seinem Ursprungsort zurück. Vor zwei Jahrzehnten kamen die Künstler zum ersten Mal in die Justizvollzugsanstalt Tegel, um mit Insassen ein Theaterstück zu erarbeiten. Dort feiert das etablierte Kulturprojekt sein zwanzigjähriges Bestehen nun mit einer besonders aufwendigen Produktion: In Kooperation mit den Berliner Philharmonikern und der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« gibt es Richard Wagners »Parsifal« zu sehen und hören - gleich elfmal im März. Das Stück ist schon jetzt ein Erfolg: Alle Vorführungen seien bereits ausverkauft, hieß es von »aufBruch«.
Das Gefängnistheater arbeitet heute in allen Berliner Haftanstalten mit Insassen zusammen. »Unser Streben ist, dass immer nur Inhaftierte auf der Bühne stehen«, sagt Produktionsleiterin Sibylle Arndt. Für die Teilnehmer seien die Theaterproben eine Abwechslung im Gefängnisalltag. Außerdem würden sie nicht auf ihre Straftaten reduziert, denn das öffentliche Publikum bewerte nach der schauspielerischen Leistung. »Viele Inhaftierte beschreiben ein Freiheitsgefühl, wenn sie im Gefängnis Schauspieler sein können.«
Ziel sei, dass Kultur im Gefängnis eine Selbstverständlichkeit werde, sagt Arndt. Neben Theaterinszenierungen bietet »aufBruch« Workshops, Ausstellungen und andere Aktivitäten in Haftanstalten an. Seit der Gründung des unabhängigen Projekts arbeiteten dessen Künstler mit mehr als 1500 Insassen zusammen. Höhepunkte in der zwanzigjährigen Geschichte waren Aufführungen in einem russischen und einem chilenischen Gefängnis. dpa/nd
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