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Sachsens AfD setzt auf Pegida

Mindestens drei Kandidaten für Petry-Nachfolge

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig. Die sächsische AfD fordert von der Bundespartei freie Hand für ein Bündnis mit der islam- und fremdenfeindlichen Dresdner Pegida-bewegung. Entsprechend äußerten sich am Dienstag der amtierende Vorsitzende Siegbert Droese und der Chef der Landtagsfraktion, Jörg Urban. Beide kandidieren am kommenden Wochenende für die Nachfolge Frauke Petrys, die nach ihrem Rücktritt als Landesvorsitzende im September vergangenen Jahres aus der AfD ausgetreten war. Als dritter Kandidat will sich der frühere sächsische DSU-Chef Norbert Koch dem Votum des Mitgliederparteitags in Hoyerswerda stellen.

Im Großraum Dresden gebe es bereits »ein Bündnis mit Pegida im weitesten Sinne«, sagte Droese. »Und wir haben stark davon profitiert.« Wenn es nicht gelinge, »freie Hand zu bekommen und Pegida an unserer Seite zu halten, dann werden es vielleicht fünf oder sechs Prozent weniger an Zustimmung für (die Landtagswahl) 2019«.

Noch unter Petry hatte der Bundesvorstand 2016 einen Abgrenzungsbeschluss gefasst und eine Zusammenarbeit mit Pegida abgelehnt. »Die Bundespartei hat nach meinem Eindruck allmählich verstanden, dass wir Sachsen freie Hand brauchen«, sagte Droese. »Ich will hier keine Lanze brechen für alle Gidas, die es so gibt in Deutschland. Das sollte in der Hoheit der jeweiligen Landesverbände liegen. Für Sachsen gesprochen: Pegida ist für uns sehr wichtig.«

»Ich kann mir das sehr gut vorstellen«, sagte auch Urban. Pegida sei eine »Bürgerbewegung«. »Das Wichtigste ist, dass dort Menschen zusammenkommen und regelmäßig deutlich machen, dass sie mit der Situation unzufrieden sind.« Sowohl Urban als auch Droese gaben sich Mühe, trotz ihrer Kampfkandidatur um die Petry-Nachfolge keine Differenzen sichtbar werden zu lassen. »Wir sind uns darin einig, die AfD beim Parteitag nicht gepalten aussehen zu lassen, sind aber der Meinung, dass eine Kampfkandidatur um den Vorsitz auch ein Ausdruck von lebendiger Demokratie ist«, sagte Droese.

Als neue Vorsitzende wollten sie sich für die Einheit der Partei einsetzen und dafür, dass die AfD ihr Bundestagswahlergebnis in Sachsen festigt und auch bei den Landtagswahlen 2019 stärkste Kraft im Freistaat wird, sagten Droese und Urban übereinstimmend. dpa/nd

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