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Rechtsradikale Zelle: Polizei nimmt vier Neonazis fest
Beamte durchsuchen Wohnungen von einschlägig bekannten Rechtsradikalen / Vorwurf der »Bildung einer kriminellen Vereinigung«
Im Lahn-Dill-Kreis (Hessen) hat die Polizei am Dienstag vier Neonazis vorübergehend festgenommen und ihre Wohnungen gesucht. Ihnen wird vorgeworfen, eine rechtsgerichtete Vereinigung mit etwa 100 Anhängern gegründet zu haben. Spezialeinsatzkräfte der Polizei hatten am frühen Morgen die Wohnungen der Beschuldigten gestürmt, dabei jedoch zunächst nur drei der Rechtsradikalen angetroffen. Den vierten Mann konnten die Beamten Dienstagmittag stellen. Bei der Durchsuchung stellte die Polizei Handys, illegale Drogen, Luft- und Schreckschusswaffen, Munition, Messer, ein Schwert sowie Laptops und Datenträger sicher. Auch ein Sprengstoffspürhund kam zum Einsatz. Die Auswertung des beschlagnahmten Materials dauert noch an. Bei der Razzia am Dienstagmorgen wurde ein Festgenommener leicht verletzt.
Wie die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main und die Polizeidirektion Lahn-Dill erklärten, verfügten die Beschuldigten bundesweit über Kontakte zur Neonazi- und Rockerszene. Die Gruppe trete hierarchisch organisiert auf, ihre Mitglieder trügen zudem eine Art Uniform.
Gegen drei der Beschuldigten liegen laut den Ermittlern Erkenntisse aufgrund rechtsextremer Straftaten vor, bei einem Mitglied der Gruppe soll es sich um einen Anhänger der sogenannten Reichsbürgerbewegung handeln. Drei Verdächtige hätten zudem bereits gegen das Waffenrecht verstoßen.
Allen Vier attestieren Polizei und Staatsanwaltschaft ein »rechtspolitisches Gedankengut«. Hinweise, ob die Gruppe Anschläge auf Geflüchtete oder andere Gruppen geplant hatte, lagen nach Angaben der Ermittler zunächst nicht vor.
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