Neue Suche nach MH370
US-Unternehmen spürt dem Wrack des Flugzeugs nach
Seit Tagen nähert sich das norwegische Schiff »Seabed Constructor« dem Zielgebiet. Nun startete offiziell die Suche: Die unbemannten U-Boote werden zu Wasser gelassen und scannen den Meeresboden ab. Die Crew des US-Unternehmens Ocean Infinity will das vielleicht größte Rätsel der Luftfahrtgeschichte lösen: Wo liegt das Wrack von MH370? Die Suche ist auf 90 Tage befristet.
Im März 2014 verschwand die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 239 Passagieren an Bord auf dem Weg nach Peking vom Radar. Ermittler vermuten, dass sie noch mehrere Stunden weiterflog und im Indischen Ozean westlich von Australien ins Meer stürzte. Gefundene Trümmerteile deuten darauf hin, dass die Maschine wohl unkontrolliert auf dem Meer aufschlug. Auf das Verschwinden folgte eine der teuersten und aufwendigsten Suchaktionen der Geschichte. Erst Anfang 2017 beendeten China, Malaysia und Australien die jüngste erfolglose Aktion einer niederländischen Firma.
Die nun von australischen Experten identifizierte Suchzone ist deutlich kleiner. Sie misst nur 20 000 Quadratkilometer. Die Experten stützen sich dabei auf mehrere Hinweise: So wurden mindestens drei Wrackteile von MH370 an Stränden des westlichen Indischen Ozeans gefunden. Anhand von Strömungsdaten berechneten die Forscher so eine mögliche Absturzstelle. Bilder möglicher Trümmerteile, die französische Spionagesatelliten machten, halfen bei der Lokalisierung.
Malaysias Regierung schätzt die Aussicht auf Erfolg auf 85 Prozent. Beobachter wie Luftfahrtexperte Don Thompson, Mitglied einer Gruppe von Ingenieuren und Wissenschaftlern, welche die Suche freiwillig unterstützt haben, rechnen mit rund 70 Prozent.
Wo MH370 gefunden wird, hat Auswirkungen auf den Preis der Suchaktion. Das Honorar für Ocean Infinity ist gestaffelt: Je mehr Meeresboden das Schiff bis zu einem Fund absucht, desto mehr Geld kassiert das Unternehmen als Erfolgsprämie. Bis zu 70 Millionen Euro kann das Unternehmen so einnehmen - wenn es das Wrack tatsächlich findet. Der Chef von Ocean Infinity, Oliver Plunkett, äußerte sich optimistisch, die Mission erfolgreich abzuschließen. Dabei ist die Suche für sein Unternehmen etwas Neues. Eigentlich arbeitet die Firma für Kunden aus der Öl- und Gasindustrie.
Das Team vertraut auf eines der modernsten Schiffe, das über die Weltmeere kreuzt: Das norwegische Forschungsschiff »Seabed Constructor«. Von ihm aus werden unbemannte Mini-U-Boote gesteuert, die per Seitensonar den Meeresboden absuchen werden. Sie können bis sechs Kilometer tief tauchen. »Wir versuchen etwas zu tun, was noch niemand anderes gemacht hat«, sagte Plunkett. »Das ist das Wesen unseres Geschäfts.«
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.