Asylklagen sorgen für große Aktenberge

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam. Trotz sinkender Flüchtlingszahlen gingen an den drei Verwaltungsgerichten in Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam im vergangenen Jahr 18 100 neue Verfahren ein - knapp 60 Prozent davon waren Klagen gegen Asylbescheide. Ein Jahr zuvor lag diese Quote noch bei 50 Prozent der rund 14 000 Neueingänge. Die Zahl der unerledigten Verfahren ist um etwa 5500 auf rund 20 300 gestiegen. Das Justizministerium räumt ein, dass es Ende November 21 Hauptsacheverfahren gab, die schon länger als sechs Jahre dauern. Zwei Verfahren laufen bereits über zehn Jahre. Der Vorsitzende der Brandenburger Vereinigung der Verwaltungsrichter, Wilfried Kirkes, hält ein Klageverfahren, das älter als drei Jahre ist, für »extrem erklärungsbedürftig« - egal, ob es sich dabei um Asyl-, Immissions-, oder Baurecht handelt. Im Jahr 2016 lief ein Hauptverfahren vor einem Verwaltungsgericht in Brandenburg 13,4 Monate. Der Bundesdurchschnitt betrug 9,3 Monate. Die Regierung sagte Mitte vergangenen Jahres 26 neue Stellen zu. Doch laut Kirkes reicht dies nicht aus, um die Personallücken zu schließen. Die rot-rote Regierung hofft, dass sich die Lage durch den erwarteten Rückgang der Asylklagen entspannen wird. dpa/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -