Verhaftungswelle in Iran nach Protesten

Bereits 19 Menschen getötet

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Teheran. Die iranische Führung hat auf die heftigen Proteste im Lande mit einer Festnahmewelle reagiert. Zugleich beschuldigte der oberste Führer Ajatollah Ali Chamenei ausländische Kräfte, die Demonstranten zu steuern. »Die Feinde Irans haben in den letzten Tagen den Unruhestiftern Geld und Waffen sowie politische Unterstützung zur Verfügung gestellt, um Iran zu schaden«, sagte Chamenei am Dienstag. Seit dem Beginn der Proteste sind mindestens 19 Menschen getötet worden, Hunderte wurden verhaftet.

Die Berliner Politologin Azadeh Zamirirad hält die aktuelle Protestwelle in Iran nicht bloß für ein Strohfeuer. An den Protesten seien inzwischen viele unterschiedliche Akteure beteiligt: Verzweifelte, die angesichts von Arbeitslosigkeit und Inflation nicht wissen, wie sie ihre Familien ernähren sollen, Menschen, die »aus einer längerfristigen Oppositionshaltung heraus« protestieren, Demonstranten, Monarchisten, Frauenrechtlerinnen, die eine Aufhebung der Kopftuchpflicht fordern, und Bürger, die einen Systemwechsel wollen. dpa/nd Seite 8

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