Streit um die Bürgerversicherung zeigt Kluft zwischen Union und SPD

Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert ein Entgegenkommen der Union / Ärzte lehnen laut Umfrage das Modell ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Vor den Sondierungsgesprächen von Union und SPD über eine Regierungsbildung schwelt der Streit um die Einführung einer Bürgerversicherung weiter. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte am Donnerstag im ARD-»Morgenmagazin«, der Weg in Richtung einer Bürgerversicherung müsse jetzt beginnen. Nordrhein-Westfalens Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) verteidigte dagegen das bestehende System aus privater und gesetzlicher Krankenversicherung.

Die Bürgerversicherung sei für die SPD und auch für die Wähler ein »ganz wichtiges Thema«, zeigte sich Lauterbach überzeugt. Wenn die Union den Sozialdemokraten nicht entgegenkomme, »erkenne ich nicht die Bereitschaft, mit uns ernsthaft zu verhandeln«. Das derzeitige System sei »ungerecht«.

Der CDU-Sozialpolitiker Karl-Josef Laumann lehnte dagegen im ARD-»Morgenmagazin« die Forderungen der SPD ab. »Gleichmacherei« führe nicht zu einer besseren Versorgung der Patienten. Spitzenmedizin werde nicht mit einem System erreicht, das den Wettbewerb ausschließe. Laumann zeigte sich zudem überzeugt, dass es im Gesundheitswesen andere Probleme gebe - wie beispielsweise die Versorgung mit Ärzten auf dem Land.

»Sachlich betrachtet ist die Einführung der Bürgerversicherung nun wirklich nicht die entscheidende Frage für die Verbesserung unseres Gesundheitssystems«, sagte Laumann der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« vom Donnerstag. Statt Phantomdebatten zu führen, solle sich die SPD mit den »wirklich drängenden Problemen« befassen.

Die SPD-Forderung nach einer Bürgerversicherung für alle zählt zu den großen Streitthemen zwischen SPD und Union. Die beiden Parteien wollen im Januar Sondierungsgespräche aufnehmen.

In einer Onlineumfrage des der Meinungsforscher von YouGov, an der sich 1140 Personen über 18 Jahren beteiligten, weiß nur jeder zehnte Befragte genau, worum es in dem SPD-Konzept eigentlich geht. Allerdings war eine Mehrheit von 62 Prozent für die Abschaffung der privaten Krankenversicherung. Die Ärzte sehen das ein wenig anders. In einer Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (änd) unter niedergelassenen Fach- und Hausärzten, äußerten sich die Mediziner auf die Frage, was sie sich für die Zukunft besonders wünschen würden, sehr häufig »faire Bezahlung der Behandlung von gesetzlich Versicherten« und »es darf keine Bürgerversicherung geben«. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Dieser Artikel hat Formatierungen

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen. Dennoch benötigen wir finanzielle Mittel, um weiter für sie berichten zu können.

Zwischenüberschrift 1

Helfen Sie mit, unseren Journalismus auch in Zukunft möglich zu machen! Jetzt mit wenigen Klicks unterstützen!

Zwischenüberschrift 2

Leadtext: Ich bin gespannt wie der wohl rauskommen wird, also, ich meine: Die Formatierung

Blockquote: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen.

  1. Numbered List
  2. Eintrag
  3. Zewitrag
  4. Drewitrag
  • Bullet List
  • Eintrag
  • Zweitrag
  • Dreitrag
Unterstützen über:
  • PayPal