Verdächtiger in U-Haft
Womöglich Terroranschlag in Karlsruhe verhindert
Karlsruhe. Der wegen der mutmaßlichen Planung eines Terroranschlags gefasste Verdächtige aus Karlsruhe sitzt in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft vom Donnerstag setzte der Haftrichter beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe den Haftbefehl nach einer Anhörung in Vollzug. Der 29-jährige Dasbar W. war Mittwoch gefasst worden. Nach Angaben der Ermittler soll der Deutsche möglicherweise einen Anschlag mit einem Fahrzeug auf Stände am Karlsruher Schlossplatz vorbereitet haben.
Mit seiner Festnahme hätten die Sicherheitsbehörden auf eine »sehr ernste Bedrohung« reagiert, erklärte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU). Laut Strobl stand der Verdächtige bereits seit längerem unter Beobachtung. »Die Sicherheitsbehörden hatten den Tatverdächtigen genau im Blick und haben akribisch und umfangreich ermittelt.« Es habe sich der Verdacht erhärtet, dass er die Ideologie der Dschihadistenmiliz IS vertrete.
Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass W. den IS zunächst von Deutschland aus mit Propagandavideos unterstützt hatte, bevor er 2015 und 2016 in IS-Gebiete in Irak reiste. Im Juli 2017 kehrte er zurück nach Deutschland und begann dort mutmaßlich mit den Vorbereitungen für einen terroristischen Anschlag. Laut Bundesanwaltschaft kundschaftete er ab Ende August die Gegend rund um das Karlsruher Schloss aus und bewarb sich seit September vergeblich bei Paketdiensten als Fahrer. Er habe erwogen, »unter anderem mit einem Kraftfahrzeug einen Anschlag auf die Stände rund um die Eisfläche auf dem Karlsruher Schlossplatz zu begehen«, erklärte die Behörde. AFP/nd
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