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Eine Frage der Einstellung
Der Trainer von Erzgebirge Aue im Interview zu Basisarbeit und dem Auftreten nach Niederlagen
Natürlich nagt es an mir. Ich mache mir viele Gedanken, was wir besser machen können.
Aus den vergangenen drei Zweitligaspielen holte Erzgebirge Aue nur einen Punkt. Die 0:4-Pleite in Dresden war für die Mannschaft von Trainer Hannes Drews fast schon ein Offenbarungseid. Mit dem 35-Jährigen, seit Anfang September Trainer beim FC Erzgebirge, sprach Fabian Held über seine erste Station als Cheftrainer im Männerbereich und worauf es jetzt für seine Mannschaft ankommt.
Foto: imago/Picture Point
Wie bedrohlich ist die Lage in der Tabelle? Wenn es schlecht läuft, könnten sie am Wochenende auf den Abstiegsrelegationsplatz rutschen.
Wer in den vergangenen Wochen auf die Tabelle geschaut hat, weiß, wie eng das alles beieinander ist.
Was hat ihrer Meinung zur 0:4-Pleite in Dresden geführt?
Da kamen mehrere Dinge zusammen. Einige Spieler haben sich von der Kulisse beeindrucken lassen. Dann sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren immer einen Schritt zu spät. Die logische Konsequenz war, dass wir überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden haben.
Woran liegt es, dass ihre Mannschaft nicht in die Zweikämpfe gekommen ist, was ja die Basis Ihres Spiels sein sollte?
Wir waren im Kopf nicht ganz bei der Sache. Wir haben uns von der anfänglichen Wucht der Dresdner beeindrucken lassen.
Am Freitag kommt Darmstadt 98 nach Aue. Was macht ihnen Mut, dass es besser laufen wird?
Für mich ist entscheidend, wie sich eine Mannschaft nach einer Niederlage präsentiert. Bisher war es immer so, dass wir nach Niederlagen gute Leistungen gezeigt haben. Ich gehe davon aus, dass wir gegen Darmstadt ein anderes Gesicht zeigen
Was muss Ihre Mannschaft leisten, um zu gewinnen?
Wir müssen in die Zweikämpfe kommen! Es hat mir in Dresden gefehlt, dass wir als Mannschaft über 90 Minuten gemeinsam agieren. Wir können nur gewinnen, wenn wir unsere Basics abrufen. Das sind Zweikämpfe, Mentalität und Einstellung.
Zuletzt war Aue nicht nur vorne harmlos, sondern auch in der Defensive anfällig. Wie gehen Sie das kommende Spiel taktisch an?
Fakt ist, wenn wir früh anpressen, sind dahinter die Löcher zu groß und bekommen sie als Mannschaft nicht geschlossen. Wir wollen in der Defensive sicher stehen und dann Bälle erobern.
Also wenn das Zweikampfverhalten stimmt und Bälle erobert werden, funktioniert auch die Offensive wieder?
Es geht darum, dass wir die Basics abrufen und sicher stehen. Wir müssen uns vor unseren Fans, die wir in Dresden bitter enttäuscht haben, anders präsentieren. Wir müssen uns natürlich auch anders präsentieren, wenn wir den Ball haben. Das haben wir auch in dieser Woche angesprochen. dpa/nd
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