Fehler im System
Marc-Uwe Kling porträtiert in »QualityLand« eine Gesellschaft, in der nur Superlative erlaubt sind
»In der Digitalwirtschaft braucht keiner das zweitbeste Produkt, den zweitbesten Anbieter, das zweitbeste soziale Netzwerk, den zweitbesten Shop, den zweitbesten Comedian, den zweitbesten Sänger.« Und weil das so ist, hat Marc-Uwe Kling in seinem neuen Roman mit »QualityLand« ein Land geschaffen, in dem nur der Superlativ erlaubt ist. Alles ist am besten, größten und »besondersten« und selbstverständlich ist für jeden gesorgt. Nicht mal Waren online bestellen muss man noch selbst, das übernehmen Algorithmen, die selbstverständlich immer am »rechtesten« haben.
Dumm nur, wenn man versehentlich einen pinkfarbenen Delfinvibrator geliefert bekommen hat, und ihn zurückgeben möchte. Das bringt den Kling’schen Protagonisten Peter Arbeitsloser an seine körperlichen und seelischen Grenzen und mitten im Präsidentschaftswahlkampf auch erhebliche Unruhe in die gesamte Gesellschaft. »Selbst wenn sie recht damit hätten, dass ihr Profil nicht sti...
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