Kollwitz’ Pietà
Nach umfangreichen Baumaßnahmen ist die Neue Wache wieder geöffnet. Die Gedenkstätte ist jetzt barrierefrei zugänglich. Der nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel und Salomo Sachs errichtete klassizistische Bau Unter den Linden war vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. in Auftrag gegeben worden und diente zunächst als Wachhaus für dessen Leibgarde sowie als Gedenkstätte für die Gefallenen der antinapoleonischen Befreiungskriege. Der erste - in der DDR wieder aufgegriffene - Wachaufzug mit klingendem Spiel fand 1818 anlässlich des Besuchs des russischen Zaren Alexander I. statt. 1931 avancierte die Neue Wache zum Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Nach starker Beschädigung im Zweiten Weltkrieg restauriert, war sie seit 1969 Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus, in deren Mitte sich eine Ewige Flamme sowie zwei Bronzeplatten befanden, unter denen die sterblichen Überreste eines unbekannten Widerstandskämpfers und eines unbekannten Soldaten beigesetzt waren, dazu die Erde aus neun Konzentrationslagern und von neun Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs. Nach der deutschen Vereinigung umgestaltet, beherbergt die Zentrale Erinnerungsstätte der Bundesrepublik Neue Wache eine Pietà von Käthe Kollwitz, die Skulptur »Mutter mit totem Sohn«, und davor im Sinne der umstrittenen Totalitarismusdoktrin der Schriftzug »Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft«. nd
Foto: imago/Jürgen Ritter
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