Rund 1,6 Millionen Flüchtlinge in Deutschland

Zahl Schutzsuchender innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt / Immer mehr Klagen gegen Asylbescheide

  • Lesedauer: 2 Min.

Wiesbaden. In Deutschland waren am Jahresende 2016 rund 1,6 Millionen Schutzsuchende registriert. Seit Ende 2014 hat sich deren Zahl damit um 851.000 oder 113 Prozent mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Etwa die Hälfte aller Schutzsuchenden kam aus drei Herkunftsländern - Syrien (455.000), Afghanistan (191.000) und Irak (156.000).

Schutzsuchende sind Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die sich noch im Asylverfahren befinden, anerkannte Flüchtlinge nach der Genfer Konvention, sogenannte subsidiär Schutzberechtigte sowie abgelehnte Asylbewerber, die sich weiterhin in Deutschland aufhalten. Bei 392.000 weiteren Ausländern ließ sich nicht eindeutig bestimmen, ob es sich um Schutzsuchende handelt oder nicht, weshalb sie unberücksichtigt blieben.

Insgesamt haben Schutzsuchende einen Anteil von 16 Prozent an der ausländischen Bevölkerung in Deutschland. Ende 2016 war bei 573.000 Menschen (36 Prozent) noch nicht über den Asylantrag entschieden. 872.000 und damit rund jeder Zweite (54 Prozent) verfügten über einen Aufenthaltstitel und somit über einen anerkannten Schutzstatus, wobei die Anerkennung überwiegend befristet ist.

Unterdessen hat sich die Anzahl der an Verwaltungsgerichten anhängigen Asylverfahren innerhalb eines Jahres fast verfünffacht. Die Gerichte verzeichneten zum 30. Juni mehr als 320.000 Verfahren, wie die »Neue Osnabrücker Zeitung« berichtete. Ein Jahr zuvor waren es noch knapp 69.000. Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei.

Die LINKEN-Politikerin Ulla Jelpke kritisierte, die Gerichte müssten die Asylpolitik der Bundesregierung ausbaden: »Die Abschreckungspolitik der Bundesregierung steigert die Bürokratie in Behörden und Gerichten. Den betroffenen Flüchtlingen wird hingegen der benötigte Schutz und die Sicherheit versagt, die sie für eine gute Integration so dringend benötigen.« Agenturen/nd

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