Xavier hat auch private Wälder gerupft

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Potsdam. Der Herbststurm »Xavier« hat in den Wäldern Brandenburgs, regional unterschiedlich, teilweise erhebliche Schäden hinterlassen. Nach Informationen des Agrarministeriums in Potsdam vom Donnerstag ist auch der sogenannte Kleinprivatwald - in Brandenburg gibt es immerhin rund 100 000 private Waldbesitzer - in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Schwerpunkte im Land liegen, wie es heißt, in der Prignitz und der Ostprignitz (390 000 Festmeter) sowie in den westbrandenburgischen Landkreisen Havelland und Potsdam-Mittelmark (150 000 Festmeter).

Das Ministerium erinnert betroffene Waldbesitzer an ihre Verkehrssicherungspflicht. In den kommenden Wochen werde es darum gehen, das Schadholz aufzuarbeiten und Wertverluste gering zu halten. Dabei stünden ihnen die Oberförstereien des Landesbetriebs Forst Brandenburg, private forstliche Dienstleister, aber auch die zuständigen Revierleiter beziehungsweise die Leiter der Oberförstereien zur Seite. Mitglieder in Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) fänden dort Rat.

Das Agrarministerium stellt Fördermittel zur Wiederverjüngung von geschädigten Beständen zur Verfügung. Förderfähig seien insbesondere flächige Schäden mit zahlreichen umgestürzten Bäumen auf einer Fläche, nicht jedoch sogenannte Einzelwürfe und Schäden auf Kleinstflächen. Die Förderung gelte für alle Bestandsalter und Baumarten. Nächster Antragstermin sei der 15. Februar 2018. Ferner könnten Waldbesitzer bei den zuständigen Finanzämtern für ihr Sturmholz eine Einkommenssteuerermäßigung von 50 Prozent beantragen.

Nach Ministeriumsangaben sind rund 20 Prozent der Waldbesitzer in einer der 281 Forstbetriebsgemeinschaften im Land organisiert. Sie verfügen im Durchschnitt über sieben Hektar Waldbesitz. Das Ministerium unterstützt die Arbeit der größtenteils ehrenamtlich geführten forstlichen Zusammenschlüsse mit einer besonderen Förderrichtlinie.

Der Sturm hatte unter anderem auch Schäden in Anlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, darunter in Sanssouci und Babelsberg, hinterlassen, aber auch in den Wildparks Schorfheide (Barnim) und Johannismühle in Baruth (Teltow-Fläming) sowie im zum Unesco-Weltnaturerbe zählenden Wald Grumsin bei Angermünde (Uckermark). Zahlreiche Parks, zoologische Gärten und ganze Wälder waren zeitweilig gesperrt worden. tm

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