Bericht: Flüchtling warnte vergeblich vor Amri
Bonn. Auch wenn das Bundesamt für Verfassungsschutz nach Worten von Präsident Hans-Georg Maaßen »viele hundert Hinweise« von Asylbewerbern zu mutmaßlichen IS-Anhängern erhalte und er »weit über 80 Prozent der Hinweise für belastbar« halte - im Fall Anis Amri hat ein Tipp aus dem Umfeld des Attentäters nichts genutzt. Recherchen des ZDF-Magazins »Frontal 21« zufolge soll der Syrer Mohamed J., der zusammen mit Amri in einer Flüchtlingsunterkunft in Emmerich wohnte, gegenüber einem Sozialarbeiter eindringlich davor gewarnt haben, dass Amri ein gefährlicher Islamist mit Kontakten zum sogenannten Islamischen Staates sei. Laut Angaben des Bundesinnenministeriums habe die zuständige Ausländerbehörde Kleve die Warnungen vor dem IS-Sympathisanten an die Polizei weitergeleitet. Die habe am »28.10.2015 einen sogenannten ›Prüffall Islamismus‹ angelegt«. Mohamed J. wurde allerdings nicht zeitnah von der Polizei als Zeuge vernommen, sondern erst nach dem Berliner Terroranschlag. nd
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