Garnisonkirche und Bürgerwille
Andreas Fritsche ist für den Erhalt des Potsdamer Rechenzentrums
Die Potsdamer Garnisonkirche ist heute überflüssig, ihr Wiederaufbau politisch fragwürdig. Allein schon die Verschwendung von zwölf Millionen Euro aus Bundesmitteln ist ein Jammer. Damit könnten wirklich nötige Dinge bezahlt werden. Würde der Wiederaufbau allein aus Spenden finanziert, könnte man sich damit vielleicht abfinden. Aber so!
Die Forderung, die Stadt solle kein Geld zuschießen, liegt vier Tage vor Abstimmungsende mit insgesamt rund 10 0000 Stimmen klar vor den anderen 39 Vorschlägen zum Potsdamer Bürgerhaushalt. Das sollte die Politik respektieren.
Knifflig wird es allerdings bei der Frage nach Mehrkosten für die Garnisonkirche, wenn das benachbarte Rechenzentrum als Kreativhaus über den August 2018 hinaus stehen bliebe. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) würde die fälligen 345 000 Euro spendieren. Die LINKE ist zwar gegen öffentliche Mittel für die Garnisonkirche. Sie würde aber eine Ausnahme machen - wenn nachgewiesen sei, dass das Geld wirklich nur für den Bestand des Rechenzentrums fließt, wie Linksfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg erläutert. Diese Zustimmung unter Bedingungen ist zu begrüßen. Schließlich ist der Bestand des Rechenzentrums mit bezahlbaren Ateliers wünschenswert. Explodieren die Mieten, sind die Künstler aufgeschmissen. Das sollten die Stadtverordneten bei ihrer Entscheidung bedenken.
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