Eine Britin wirbt für Brandenburg

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Dass Sarah Phillips eine gute Gastgeberin ist, beweist sie seit mehr als zehn Jahren im Barnim. Der 21 Meter hohe Wasserturm in Joachimsthal ist nicht nur ihr Eigenheim. Seine Spitze trägt heute eine Aussichtsplattform, die Besucher über eine Wendeltreppe oder mit dem angebauten Lift erreichen können. Oben erwartet sie das Panorama des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Bei klarer Sicht reicht der Blick bis nach Polen oder Berlin. »Ich liebe den Kontakt zu vielen Leuten. Es wäre schade, das Gelände nicht für andere zu öffnen«, sagt die 54-Jährige, die jahrelang als Ausstellungskuratorin gearbeitet hat.

2003 hatten sie und ihr Mann Richard Hurding den denkmalgeschützten ehemaligen Wasserturm gekauft und saniert. Ursprünglich suchten die Projektmanagerin und der Designer nur eine neue Bleibe, weil sie sich in ihrer Heimat Großbritannien »nicht mehr so richtig wohl« fühlten.

Zunächst lebten beide jeweils für drei Monate in Shanghai, Barcelona, Lissabon und zuletzt in Berlin, bis Hurding auf einer seiner Radtouren durch Brandenburg den Turm entdeckte. »Das war unsere ›cup of tea‹ - zu deutsch: Ganz unser Fall«, sagt sie: Grüne Umgebung, gute Verkehrsanbindung an Berlin und viel Potenzial für Kunst und Kultur.

2006 öffnete das Paar sein »Biorama« für Besucher, ein Ensemble, zu dem neben dem Turm auch die benachbarte »Weiße Villa« gehört. In dem Industriellenlandsitz, den die beiden vor dem Verfall bewahrt haben, zeigen sie auch wechselnde Kunstausstellungen. Es gibt Kaffee, Tee und Kekse sowie Ausflugstipps.

Anfang Oktober präsentiert sich das Land unter dem Motto »Brandenburg - Just my cup of tea« drei Tage lang in London. Den dritten Tag, den 6. Oktober, richtet die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) gemeinsam mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) aus. Mit 53 000 Übernachtungen lagen die Briten 2016 auf Platz vier der ausländischen Touristen in der Mark.

Sarah Phillips fungiere bei der Präsentation vor britischen Reisejournalisten und Reiseveranstaltern im Londoner Church House als authentische Botschafterin, sagt TMB-Sprecherin Birgit Kunkel. »Ich bringe meine Landsleute visuell durch Brandenburg - angefangen am Brandenburger Tor in Berlin, über das Bauhaus-Ensemble in Bernau und das Museum Barberini in Potsdam bis hin zum Spreewald«, ergänzt Phillips.

Im Barnim, ihrer Wahlheimat, empfiehlt sie das Kloster Chorin und das Schiffshebewerk Niederfinow. Zu den Highlights zählt sie auch den Radtourismus. »Ausgewiesene Radwege gibt es in ländlichen Regionen Großbritanniens gar nicht«, so Phillips. »Als Urlaubsgebiet bei den Briten ist die Region, die Berlin umschließt, aber noch Neuland.« Auch gutes Bier und schmackhaftes Essen, hochwertige, preisgünstige Ferienunterkünfte sowie familienfreundliche Angebote wirft sie in die Waagschale. dpa/nd

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