Landtag fordert Mandatsverzicht von Ex-AfD-Politiker Arppe

SPD, CDU und Linkspartei in Schwerin geben gemeinsame Erklärung ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Der Fall Arppe wird zum Thema der Plenardebatte im Landtag Mecklenburg Vorpommerns. In einer gemeinsamen Erklärung von SPD, CDU und Linkspartei, über die das Parlament am Donnerstag berät, verurteilen die drei Fraktionen die »öffentlich gewordenen menschenverachtenden Äußerungen und die gewaltverherrlichenden Einlassungen des Abgeordneten Holger Arppe in einem Internetforum auf das Schärfste«. Der 44-jährige Rostocker wird aufgefordert, sein Landtagsmandat unverzüglich niederzulegen. Zudem verlangen die Antragsteller Aufklärung über die Verstrickung weiterer Abgeordneter der AfD.

Arppe war Ende August aus der AfD und ihrer Landtagsfraktion ausgetreten, nachdem Internet-Einträge mit ihm zugeschriebenen Gewaltäußerungen und kinderpornografischen Fantasien öffentlich geworden waren. Die Urheberschaft hatte Arppe, der seit dem Aufkommen der Vorwürfe abgetaucht ist, zum Teil bestritten. Auch bei seinen früheren Fraktionskollegen findet er keinen Rückhalt. Sie hatten Arppe in einem laut Mitteilung einstimmig gefassten Beschluss zum Mandatsverzicht gedrängt.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das Parlament befasst sich in seiner zweiten Sitzung nach der Sommerpause zudem mit Möglichkeiten einer besseren Vernetzung von Fahrplänen und Tarifen in der Metropolregion Hamburg, um Berufspendlern den Arbeitsweg zu erleichtern. Auf Antrag der LINKEN stehen die Themen kostenfreie Kita und Entwicklung bei den Tageszeitungen im Land auf der Tagesordnung. Die AfD beantragte Debatten zum Bürokratieabbau für Unternehmen sowie zur Abschiebepraxis bei abgelehnten Asylbewerbern. dpa/nd

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Mehr aus: Politik