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Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) zufolge ist der Zuckermarkt im Umbruch. »Wir hoffen, dass die Landwirte auch in Zukunft Zuckerrüben anbauen werden, denn die Rübe ist nicht nur ökonomisch von Bedeutung, sie ist auch aus ökologischer Sicht wichtig für eine gesunde Fruchtfolge«, sagte Backhaus. Die Abschaffung der EU-Zuckerquoten zum 1. Oktober birgt dem Minister zufolge Chancen und Risiken. Die Anbauer verlören zwar ihren gesicherten Absatzmarkt zu Mindestpreisen. Sie könnten aber künftig eher an positiven Marktentwicklungen teilhaben, wenn es den Anbauerverbänden gelingt, entsprechende Vereinbarungen in den Branchenverträgen zu verankern.
Mit der Ausweitung des Zuckerrübenanbaues könnte es allerdings auch zu einem Preisverfall kommen, sagte Backhaus. Nach den neuen Regeln tragen die Landwirte dann auch den Schaden mit. Allerdings: »Der Weltmarktpreis wird nicht in Europa gemacht, sondern in Südamerika und Asien«, sagte der Minister. Erst nach der bevorstehenden Erntekampagne werde sich zeigen, was der Wegfall der Quote tatsächlich bringt.
Im Land Mecklenburg-Vorpommern bauen knapp 400 Landwirte auf rund 22 400 Hektar Zuckerrüben an. Bundesweit rechnet die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker in diesem Jahr mit einem Rübenertrag von 81,8 Tonnen je Hektar. Die
Zuckermenge wird auf fast fünf Millionen Tonnen geschätzt, 23 Prozent mehr als 2016. dpa/nd
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