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Toba turnt endlich wieder auf der großen Bühne

Nach seinem Kreuzbandriss bei Olympia in Rio de Janeiro qualifiziert sich der Hannoveraner souverän für die Weltmeisterschaften

  • Christoph Stukenbrock und Katja Sturm, Stuttgart
  • Lesedauer: 2 Min.

Andreas Toba reckte beide Fäuste in die Luft, klatschte dann feixend in die Hände und strahlte über das ganze Gesicht. Es sei ein »unfassbar geiles Gefühl, wieder zu turnen«, jubelte der deutsche Olympiaheld nach seiner erfolgreichen Rückkehr auf die große Bühne. Die Ovationen der Fans bei der WM-Qualifikation in Stuttgart genoss Toba in vollen Zügen. »Ich freue mich, dass es so gut gelaufen ist«, sagte der 26-Jährige nach zwei soliden Übungen und den Bestnoten an Pauschenpferd (14,10) und Ringen (14,35). 13 Monate nach seinem Kreuzbandriss bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ist Toba wieder da - und löste auf Anhieb sein Ticket für die Weltmeisterschaften Anfang Oktober in Montreal.

Zwar seien beide Übungen »nicht perfekt« gewesen. Doch an den »kleinen Fehlern« werde er in den nächsten Wochen arbeiten. Das Fazit fiel bei aller Selbstkritik aber positiv aus. »Ich bin froh, dass ich meine Übungen durchgeturnt habe«, sagte Toba. Der letztjährige deutsche Mehrkampfmeister hatte vor Jahresfrist in Rio trotz eines Kreuzbandrisses im Knie noch eine Übung am Pauschenpferd geturnt und damit der deutschen Riege ins Mannschaftsfinale verholfen. Dafür war der Hannoveraner mehrfach ausgezeichnet worden.

Neben Toba nominierte Bundestrainer Andreas Hirsch den Qualifikationssieger Philipp Herder, Marcel Nguyen, Nils Dunkel, Ivan Rittschik und Andreas Bretschneider für die WM. Ein Jahr nach dem Rücktritt von Reckolympiasieger Fabian Hambüchen zollte der 59-jährige Coach vor allem dem starken Comeback von Bretschneider Respekt. Nach zwei Schulteroperationen und sechs Monaten Zwangspause zeigte der Chemnitzer am Reck eine Übung mit der D-Note von 6,6 inklusive des von ihm erfundenen Flugelements. »Wir gehen davon aus, dass man für eine WM-Medaille eine 6,5 braucht«, erklärte Hirsch: »Erstaunlich, dass das nach einem halben Jahr schon so funktioniert hat.«

Bei den Frauen wird die deutsche Mannschaft mit vier Starterinnen nach Kanada reisen. Bundestrainerin Ulla Koch kann dabei auf vier von fünf Rio-Starterinnen zurückgreifen, nur Bronzemedaillengewinnerin Sophie Scheder fällt nach einer Knieoperation noch aus. Doch beim Qualifikationswettkampf am Sonnabend zeigte allein Siegerin Tabea Alt einen überzeugenden Vierkampf. Für die Titelkämpfe in Nordamerika berief Koch neben der 17 Jahre alten Weltcupsiegerin die Olympiavierte Elisabeth Seitz, Pauline Schäfer und Kim Bui. SID/nd

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