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FIFA leitet nach Nazi-Vorfällen in Prag Verfahren gegen DFB ein

Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien wurde eine Schweigeminute gestört, auch »Sieg Heil«-Rufe waren zu hören

  • Lesedauer: 2 Min.

Stuttgart. Der Fußball-Weltverband FIFA hat nach den Ausfällen rechtsextremer deutscher Zuschauer während des WM-Qualifikationsspiels gegen Tschechien in Prag (2:1) ein Disziplinarverfahren gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingeleitet. Das bestätigte ein FIFA-Sprecher dem Berliner Tagesspiegel. Eine schriftliche Aussendung der FIFA gab es bis Mittwochabend allerdings nicht.

Auch gegen den tschechischen Verband sei laut Tagesspiegel ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Die Heimmannschaft ist für die Sicherheit im Stadion zuständig. Mögliche Sanktionen im Falle einer Ermittlung könnten eine Geldstrafe, aber auch ein Fan-Ausschluss sein.

»Der DFB wird zu den Ereignissen eine umfassende Stellungnahme abgeben. Dabei werden wir nochmal sehr deutlich machen, dass wir uns von diesen Rechtsextremisten in aller Deutlichkeit distanzieren und dass von unseren Mitarbeitern im Vorfeld alles in unserer Macht stehende getan wurde, um solchen Vorfällen vorzubeugen«, teilte der DFB am Mittwochabend mit.

Das »vollkommen inakzeptable Verhalten« sei von Personen ausgegangen, die ihre Karten nicht über den DFB bezogen hätten, hieß es in der Mittelung weiter: »Gerade mit Blick auf die Sicherheitsfragen vergibt der DFB die Auswärtstickets an registrierte Mitglieder des Fanclub Nationalmannschaft.«

Neben dem offiziell organisierten Fanblock hatte es in der Prager Eden Aréna eine Zelle von etwa 200 Personen gegeben, die beide Nationalhymnen und eine Schweigeminute für zwei verstorbene tschechische Funktionäre störten. Vereinzelt waren »Sieg Heil«-Rufe zu hören, der deutsche Nationalspieler Timo Werner (RB Leipzig) wurde beschimpft.

Bundestrainer Joachim Löw hatte sich am Sonntag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Norwegen in Stuttgart (6:0) vehement distanziert. Auch Spieler wie Mats Hummels verurteilten die Vorfälle deutlich.

Angeblich stammen viele der aufgefallenen Hooligans aus der Dresdner Szene. Die sächsische Polizei identifizierte bei der Sichtung des Bildmaterials von der Partie bislang mindestens 13 Angehörige der Dresdner Fanszene.

Schon DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte am Montag eine direkte Verantwortung des Verbandes zurückgewiesen. Auf die Frage, ob Sanktionen für den Verband zu erwarten seien, antwortete Grindel in Stuttgart: »Das gilt es abzuwarten. Wo wir selbst Verantwortung getragen haben, haben wir unser Ticketing-System durchgesetzt. Die Probleme sind durch den völlig freien Verkauf in Tschechien entstanden.« SID/nd

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