Nachruf: James Dresnok

24. 11. 1941 - November 2016

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Lebensweg von James Joseph Dresnok ist einzigartig. Er war einer von sechs US-amerikanischen Soldaten, die in Südkorea an der innerkoreanischen Grenze stationiert waren und in den Norden floh - über ein Minenfeld. Das war am 15. August 1962.

Es heißt, ihm drohte damals ein Verfahren vor einem Militärgericht, allerdings wegen Bagatellen wie dem Fälschen von Urlaubsscheinen. Deshalb das Leben riskieren? Es war wohl doch die Überzeugung. In einem Interview sagte später der Mann aus Richmond, Virginia, der mit 17 in die Army eingetreten war, er wollte unbedingt in ein kommunistisches Land.

Da war er nun, und die Volksrepublik hatte Verwendung für ihn: als Lehrer, Übersetzer, vor allem aber als Schauspieler in Kriegsfilmen. Dresnok versicherte stets, er habe seinen Schritt nie bereut, liebe das Land und wolle ein »kompletter Nordkoreaner« werden. 1972 erhielt er die Staatsbürgerschaft und heiratete danach zweimal. Seine beiden Söhne, James und Ted, die in Nordkorea bleiben wollen, gaben nun bekannt, dass ihr Vater bereits im November letzten Jahres gestorben sei. roe

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