Milieuschutz zahlt sich aus
Nicolas Šustr über Erfolge der rot-rot-grünen Koalition
Rot-Rot-Grün fängt an zu wirken. Fast jeden Monat vermeldet der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg inzwischen den Ankauf von Wohnhäusern. Erst in den vergangenen Tagen wurden wieder zwei Häuser der spekulativen Verwertung entzogen. Das schützt nicht nur die Bewohner der betroffenen Häuser, sondern wirkt sich auf vielfältige Weise in der Umgebung aus. Zum Beispiel durch die kleine Schwester des Vorkaufsrechts, die Abwendungsvereinbarung. Sie wendet das kommunale Vorkaufsrecht ab, indem der Käufer des Hauses zum Beispiel unterschreibt, dass aufwendige Modernisierungen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Miete zu unterlassen sind.
Nach Erfahrung des Friedrichshain-Kreuzberger Baustadtrats Florian Schmidt (Grüne) kommen auf einen ausgeübten Vorkauf drei Abwendungsvereinbarungen. Wenn sich unter den Investoren herumspricht, dass ihre kühnen Renditeträume zumindest in Milieuschutzgebieten nicht mehr umsetzbar sind, kann das die Preisspirale deutlich bremsen.
Dass der Vorkauf sinnvoll ist, zeigt das Jaulen der FDP. Deren Finanzexpertin Sibylle Meister sagt, dass »Einzelinteressen und eine bestimme Mieterklientel« bedient würden, »ohne das Gesamtbild der Stadt im Auge zu haben«. Gerade von den Liberalen ist der Vorwurf der Klientelpolitik einfach nur dreist.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.