Keine neuen Maßnahmen in NRW nach Grenfell-Katastrophe
Düsseldorf. Die tödliche Brand-Katastrophe im Londoner Grenfell Tower im vergangenen Juni ist für die Landesregierung kein Anlass für neue Schutzmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen. »Die Instrumente der Brandverhütungsschauen der Gemeinden und der wiederkehrenden Prüfungen der Bauaufsichtsbehörden funktionieren«, stellte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) in einer Antwort auf eine SPD-Anfrage fest. In erster Linie seien allerdings die Eigentümer dafür verantwortlich, dass die Sicherheitsanforderungen an Außenwandbekleidungen von Hochhäusern auch eingehalten und die Fassaden regelmäßig kontrolliert würden. Die Fassadendämmung des Grenfell Towers hatte den Brand beschleunigt, der über 80 Menschen das Leben gekostet hatte. In NRW habe es 2016 knapp 2400 Hochhäuser gegeben, berichtete Scharrenbach. Dabei handle es sich sowohl um Wohnhäuser als auch um Büro- und Verwaltungsgebäude, die mehr als 22 Meter hoch sind. Der Landesregierung seien keine Hochhausbrände bekannt geworden, die mit Fassadenverkleidungen zusammenhängen. »Seit 1986 müssen Außenwände von Hochhäusern in allen ihren Teilen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen«, erläuterte die Ministerin. Unterhalb der Hochhausgrenze habe es in NRW zwischen 2005 und 2016 allerdings 14 Brände gegeben, bei denen Fassadendämmungen und deren Konstruktion eine Rolle gespielt hätten. dpa/nd
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.